Theater, das ist für viele Kinder und Jugendliche heute eine eher fremde Welt, zu der sie nur selten einen Zugang haben. Umso schöner, wenn die Schule ihnen Gelegenheiten anbietet, die Theaterwelt näher kennen zu lernen.
So war es für die Klasse 6e des Hebel-Gymnasiums ein spannendes Erlebnis, den künstlerischen Leiter des Schwetzinger „Theater am Puls“, Jörg Steve Mohr, in ihrem Klassenzimmer begrüßen zu dürfen. Schülerinnen und Schüler der Klasse hatten in einer Nachmittagsvorstellung - zusammen mit Eltern und ihrer Deutschlehrerin Hanna Schwichtenberg - die diesjährige Weihnachtsproduktion des Theaters, eine neue Inszenierung des „Kleinen Prinzen“ von Antoine Saint-Exupery, besucht. Nun konnten sie mit dem Intendanten über das Stück sprechen, aber auch Fragen zu seiner Person und zur Theaterarbeit stellen.
Im Theater hatten die Schüler Mohr als Schauspieler in der Rolle des Fliegers erlebt. Daher interessierten sie sich dafür, ob er vor den Aufführungen aufgeregt sei oder gar Lampenfieber habe und wie lange er brauche, um seinen Text auswendig zu können. Geduldig beantwortete der Theaterchef alle Fragen der Kinder.
Das Theaterstück hatte diesen ausgesprochen gut gefallen und sie wollten viel wissen: wo die Kostüme und Requisiten herkämen, ob auch die Männer geschminkt werden müssten und wie der Lichtblitz der Schlange technisch gemacht worden sei. Sie hatten sich aber auch gefragt, wie die Geschichte wohl weitergehen könnte, ob der kleine Prinz seine Rose wiedersehen könne.
Auch zur Person des Theaterchefs wollten sie viel wissen: Ob er schon als Kind vom Theaterspielen geträumt habe und wann er zum ersten Mal auf einer Bühne gestanden habe,wie viele Stücke er schon inszeniert habe und welches seine Favoriten seien.
„Welche Gefühle haben Sie, wenn Sie an Ihr Theater denken?“ wollte ein Junge wissen und erfuhr, dass das Theater ein Lebensinhalt sein könne, der großen Spaß bringe. „Und worin besteht der Spaß?“ fragte ein anderer. Das Theaterspielen biete die Möglichkeit, in eine Rolle zu schlüpfen und mal ein anderer zu sein. Noch mehr Spaß mache ihm aber die Arbeit als Regisseur, betonte Mohr, weil man hier kreativ sein könne und etwas gestalten dürfe. Ein eigenes Theater zu haben, das sei schon etwas ganz Großartiges, meinte der Intendant und man konnte spüren, dass er auch nach 10 Jahren Theaterarbeit in Schwetzingen immer noch mit viel Engagement und Freude dabei ist.
Aber auch die theaterpädagogische Arbeit finde er wichtig, die er neuerdings im Auftrag der Stadt Schwetzingen machen dürfe, was ein lohnender Nebenjob für ihn sei, ergänzte Mohr. Dazu gehöre ja auch der Besuch in Schulklassen und die Diskussion mit den jugendlichen Theaterbesuchern.
Viel zu schnell war die besondere Unterrichtsstunde vorbei, die den Schülern wertvolle Einblicke gab in die Welt der Bretter, die eine ganze Welt bedeuten und Lust machte, noch mehr davon zu erfahren und zu erleben.