„Sie hinterlassen große Spuren und große Fußstapfen“, meinte Schulleiter Stefan Ade anerkennend zum Abschied von Ulrike Wolf. Nach siebeneinhalb Jahren am Hebel-Gymnasium geht die 64jährige Schulsozialarbeiterin in den Ruhestand. Nicht nur der Schulleiter, sondern auch Kollegium und Schülerschaft hatten – so Ade – ihr „wohltuend ruhiges Verhalten auch in kritischen Situationen und die professionelle Gelassenheit“ geschätzt.
Ihr Rat war beispielsweise gefragt, wenn Schüler Streit hatten, wenn die Klasse nicht harmonierte, wenn ein Schüler sich selbst verletzte oder wenn Jugendliche zu Hause Schwierigkeiten mit ihren Eltern hatten. So wurde die außerordentlich beliebte Schulsozialarbeiterin für manchen Schüler zu „einer Freundin und Vertrauten“. Zudem kümmerte sie sich um die Lounge und die Bataka-Stunden in der Mittagspause.
In ihrem vielseitigen Lebenslauf konnte sie unterschiedliche Erfahrungen aus mehreren Perspektiven sammeln: Nach der Realschule holte sie in einem Speyerer Internat das Abitur nach. Ihre Lieblingsfächer waren Biologie und Chemie, aber sie studierte nach einem freiwilligen sozialen Jahr in einem Heim und einem Kindergartenjahr dann Sozialwesen in Nürnberg. Lange arbeitete sie in einem Heim in der Pfalz, anschließend hatte sie mehrere Stellen bei ihrem Arbeitgeber, dem internationalen Bund IB. Nachdem sie die Leitung der FSJ-Betreuung in Heidelberg einige Jahre ausgeübt hatte, wollte sie wieder in eine Schule – und kam so zum Hebel-Gymnasium. Dank ihres Einfühlungsvermögens und ihrer Lebenserfahrung fielen ihr bei den verschiedenen Problemen oft geniale individuelle Lösungsvorschläge ein.
Auch Kollegen, Schüler, Elternbeirat und Freundeskreis lieferten einen emotionalen, oft persönlichen Beitrag bei der Abschiedsfeier im Musiktrakt. Ulrike Wolf, die bei Worms wohnt, wird den langen Arbeitsweg nicht vermissen, wohl aber die Schulgemeinschaft, die ihr so viel zu verdanken hat. Glücklicherweise ist mit Maria Fuhrer eine kompetente Nachfolgerin gefunden, sodass die Schulsozialarbeit lückenlos in gute Hände übergeht.
Birgit Schillinger