„#Follow the Star“ – das diesjährige Motto ist ein doppeldeutiges Wortspiel: „Wer folgt einem Star auf den sozialen Medien?“, wollte Religionslehrer Bernhard Woodley gleich zu Beginn des Weihnachtsgottesdienstes wissen.
Und fast alle Hände in der voll besetzten evangelischen Stadtkirche gingen hoch. Später spielten Sechstklässlerinnen eine typische Szene im Schulalltag, in der sich die Mädchen auch über ihre Vorbilder im Netz unterhalten. Von den Stars in den sozialen Medien kann man sich praktische „Lebenshilfen“ wie beispielsweise Schönheitstipps abschauen. Aber gibt uns derartiges „Folgen“ einen tieferen Sinn? „Folge dem Stern“ bekommt an Weihnachten eine andere Bedeutung.
Woodley erzählte die Bibelgeschichte nach, in der Jesus den Aussätzigen nicht abweist, sondern berührt und dadurch heilt. Damals waren Menschen mit Hautkrankheiten aus der Gemeinschaft verstoßen. Und heute? „Wen schließen wir heute aus – wegen seines Aussehens, seiner sozialen Herkunft oder sexuellen Orientierung? Und wie können wir sie wieder eingrenzen?“, fragte Woodley.
Die Botschaft, dass wir ein offenes, tolerantes Herz brauchen, um in der kriegserschütterten Zeit wieder Hoffnung auf Frieden schöpfen zu können, wurde auch in den Fürbitten deutlich. Bei dem Weihnachtsgottesdienst trugen verschiedene Schülergruppen quer durch alle Klassenstufen zu einem vielseitigen Blick auf das Thema bei. Für die gelungene musikalische Umrahmung sorgten die Streichergruppe unter der Leitung von Annika Stein, der Chor unter der Leitung von Rudolf Steinhübel und die Solo-Einlage von Elea Steinbrück. Wolfram Sauer motivierte durch sein originelles Orgelspiel zum Mitsingen. Bei der Kollekte kamen 260 Euro für ein Waisenhaus im Kongo, das vom Hebel-Gymnasium seit einigen Jahren unterstützt wird, zusammen.
Birgit Schillinger