12.02.24

Prüfen, Rufen, Drücken - Reanimationstraining am Hebel-Gymnasium

„Prüfen, Rufen, Drücken“ lautet die Formel, mit der man ein Leben retten kann. Das lernten die Schülerinnen und Schüler der neunten Klassen bei einem Reanimationstraining am Hebel-Gymnasium. Angeboten wurde es von Medizinstudierenden der Heidelberger und Mannheimer Ortsgruppen der Initiative „First Aid For All“. In den großen Pausen gab es in der Aula ein zusätzlich ein offenes Training für die gesamte Schulgemeinschaft, bei dem Mitglieder des Hebel-Schulsanitätsdienstes ihre Mitschülerinnen und Mitschüler anleiteten.

Wenn eine Person plötzlich kollabiert, ist häufig ein Herz-Kreislauf-Stillstand die Ursache. Dieser ist unmittelbar lebensbedrohlich, da das Herz nicht mehr schlägt und das Gehirn nicht mehr mit Sauerstoff versorgt wird. Im ersten Schritt prüft der Helfer Bewusstsein und Atmung der Person. Er ruft um Hilfe – zunächst eventuell andere Ersthelfer, dann den Rettungsdienst über den Notruf 112. Anschließend beginnt der Helfer zu drücken: mittig auf dem nackten Brustkorb der Person, tief und fest, etwa 100-120 mal in der Minute. Das wird so lange fortgeführt, bis der Rettungsdienst eintrifft.

Die über einhundert Schülerinnen und Schüler trainierten die Wiederbelebungsmaßnahmen an Übungspuppen. „Mit unserem Training wollen wir die Jugendlichen ermutigen, im Notfall die lebensrettenden Sofortmaßnahmen zu ergreifen“, erklärte Trainerin Ayca. Die Quote, in der Laien mit der Reanimation beginnen, sei in Deutschland mit 51% im Jahr 2022 zwar schon ganz gut, liege aber weit hinter der Quote in anderen Ländern wie Dänemark, wo die Wiederbelebung fest im Bildungsplan verankert sei. In Deutschland gibt es eine Empfehlung der Kultusministerkonferenz und des Deutschen Rates für Wiederbelebung für zwei Stunden Reanimationstraining jährlich ab Klasse 7. Diesem Ziel ist das Hebel-Gymnasium nun einen großen Schritt nähergekommen und das Reanimationstraining hat seinen festen Platz im Präventionsangebot der Schule gefunden.

Hannes Steffen Henn

Die beiden Siebtklässlerinnen Katharina Osberghaus und Tara Henrich (links) sowie die Fünftklässlerin Johanna Schön lassen sich von der Trainerin (3.v.l.) Josephine Löbler in der Pause anleiten, wie man richtig eine Herzdruckmassage durchführt.
Die beiden Siebtklässlerinnen Katharina Osberghaus und Tara Henrich (links) sowie die Fünftklässlerin Johanna Schön lassen sich von der Trainerin (3.v.l.) Josephine Löbler in der Pause anleiten, wie man richtig eine Herzdruckmassage durchführt.