Als Schüler stand er zum ersten Mal auf der Kleinkunstbühne des Heidelberger „Kulturfenster“, um einen selbstgeschriebenen Poetry-Slam-Text vorzutragen. Inzwischen sind es weit über 500 Auftritte bei Poetry Slams, bei denen Philipp Herold, Jahrgang 1991, bereits erfolgreich mitgemacht hat.
Schulbibliothekarin Veronika Lippolt hat einen Workshop mit dem bekannten Slammer organisiert, die Stadtbücherei Schwetzingen übernahm die Kosten. Zum Poetry-Slam-Workshop in der Schulbibliothek kamen 20 Teilnehmer, um von Philipp Herold mehr vom Dichterhandwerk zu lernen. Dieser trägt den anwesenden Schülerinnen und Schülern zwischen 13 und 18 Jahren aber keine eigenen Texte vor, sondern möchte sie mit spielerischen Schreib- und Vortragsübungen ermutigen, selbst Poetry-Slam-Texte zu verfassen. Viele bringen schon Schreiberfahrungen mit, sei es durch die Literatur-AG des Hebel-Gymnasiums, sei es durch den Deutschunterricht oder ganz privater Interessen. Alle sind bereit, sich auf neue Erfahrungen einzulassen.
Die Regeln des Poetry Slam sind schnell gelernt: Es dürfen nur selbstgeschriebene Texte sein, diese werden live auf einer Bühne vorgetragen, wobei ein strenges Zeitlimit vorgegeben wird, das meist nur wenige Minuten umfasst. Hilfsmittel sind nicht erlaubt, eine Performance, etwa im Sinne einer Selbstinszenierung, wird dagegen gerne gesehen. Das Publikum bildet automatisch die Jury, wobei aber stets das Motto „respect the poets“ gilt, was Buhrufe oder abwertende Kommentare ausschließt.
Die praktischen Übungen, die Philipp Herold auf lockere und charmante Art anleitet, machen allen sichtlich viel Spaß, seien es die Aufwärmübungen, die bunt durcheinander gemixten „Indianerweisheiten“, das Metaphernspiel mit Gegenständen oder komplexere Textversuche. Ganz nebenbei erteilt Herold auch noch Tipps zum gelungenen Vortrag.
(Hanna Schwichtenberg)