Junge Menschen zu einer differenzierten, sachlich orientierten und rational durchdachten Urteilsfähigkeit zu befähigen, die auf einem demokratischen Wertbewusstsein basiert, sie darüber hinaus zur aktiven Mitgestaltung des gesellschaftlichen Lebens zu motivieren, ist ein zentrales Aufgabenfeld der politischen Bildung. Die Teilnahme an demokratischen Wahlen ist hierbei der wichtigste Aspekt der politischen Partizipation.
Als Beitrag zu einer fundierten politischen Meinungsbildung organisierte die Fachschaft Gemeinschaftskunde – vertreten durch die Lehrkräfte Christian Scholl und Hanna Schwichtenberg – im Hinblick auf die anstehende Landtagswahl eine Podiumsdiskussion am Hebel-Gymnasium.
Alle vier Kandidaten der im Landtag derzeit vertretenen Fraktionen waren der Einladung gefolgt: Thomas Birkenmaier (CDU), der als Nachfolger von Gerhard Stratthaus antritt, Daniel Born (SPD), der die Arbeit von Rosa Grünstein weiterführen möchte, Manfred Kern (Grüne), der seit 2011 im Stuttgarter Parlament sitzt und Hendrik Tschaschel (FDP).
Die von Schülern, Eltern, Lehrkräften sowie ehemaligen Hebelianern und interessierten Schwetzingern sehr gut besuchte Veranstaltung wurde von Schülern geleitet. Schülersprecherin Lara Schiele (Kl.10a) und Christoph Birkel (J 1) als Moderatoren sowie Kilian Dopf (J 2) als Zeitwächter bewältigten diese Herausforderung mit großer Souveränität und Freundlichkeit.
Auch die Themenfelder waren mithilfe einer Umfrage durch die Schüler festgelegt worden. So ging es neben der Flüchtlingspolitik und Fragen der inneren Sicherheit um das Thema Bildungspolitik.
Beim Thema Schule gingen die Standpunkte am deutlichsten auseinander. Während Kern am liebsten überall Gemeinschaftsschulen sehen würde, wenngleich er einräumte, dass dies nicht gegen den Willen der betroffenen Schulen umgesetzt werden dürfe, kritisierte Birkenmaier die Bevorzugung dieser neuen Schulart durch die grün-rote Landesregierung und beklagte die hohen Kosten. Tzschaschel, der selbst stellvertretender Schulleiter einer Mannheimer Realschule ist, forderte eine bessere Unterstützung dieser gegenüber der Gemeinschaftsschule vernachlässigten Schulform. Er setzte sich für mehr Eigenverantwortung der Schulen vor Ort ein. Born plädierte für den Erhalt der Vielfalt des Schulsystems und sprach sich dafür aus, dass Bildung von der Kindertagesstätte bis zur Universität kostenlos sein müsse, um Chancengerechtigkeit zu gewährleisten.Weitgehende Einigkeit herrschte darüber, dass die staatlichen Schulen attraktiv bleiben müssten gegenüber den anwachsenden Privatschulen.